09. Dezember 2024
Die Spieler der Mannschaften des SC Turm Erfurt trafen sich am Morgen des 24. November 2024 vor dem Vereinsheim. Am dritten Spieltag standen drei Auswärtsspiele an. Es dauerte eine kurze Weile, ehe alle eingetroffen und sich in den richtigen Autos einsortiert hatten. Dann konnte es losgehen.
Die vierte Mannschaft spielte in Ilmenau gegen den Ilmenauer SV 2. Ein taffer Gegner. Die Ilmenauer haben diese Saison noch keinen Mannschaftspunkt abgegeben und auch unsere Nachwuchsspieler konnten daran nichts ändern. Felix Kether errang in seinem ersten Ligaspiel überhaupt ein Remis am vierten Brett. Die Begegnung endete 3,5 : 0,5 gegen uns.
Die dritte Mannschaft spielte nur zwei Dörfer weiter gegen den SV Gehren 1911. Gehren hatte letzte Saison den Aufstieg als Gewinner der 1. Bezirksklasse ausgeschlagen. Diese Saison geht sich für sie allerdings nicht ganz so gut an, ein Unentschieden aus zwei Spielen. Mit zwei Mannschaftssiegen im Rücken war unsere Dritte also fast schon Favorit.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Der SV Gehren 1911 ist ein Verein, der mit einer Mannschaft in genau einer Liga und kaum wechselnder Aufstellung spielt. Ein immenser Vorteil gegenüber Turm Erfurt 3, welche sich die Spieler mit der zweiten und ersten Mannschaft teilt. Da werden jede Runde die Karten neu gemischt.
Trotzdem punktete Turm zuerst. Lennon gewann am fünften Brett bereits nach wenigen Zügen in der Eröffnung. Sein Gegner zerriss das Formular in der Luft.
Leider verließ uns danach das Glück. Detlef hielt am ersten Brett ein Remis, die restlichen Spiele gingen jedoch verloren.
Der SV Gehren 1911 gewann gegen SC Turm Erfurt 3 mit 4,5 : 1,5.
In der Bezirksliga empfing Turm Erfurt 2 die SG Arnstadt-Stadtilm zu unserem einzigen Heimspiel an diesem Tag. Nachdem die Arnstädter in der letzten Runde unserer ersten Mannschaft einen knappen Sieg abgerungen hatten, ging es nun ins Duell der zweiten Mannschaften.
Wieder war es sehr knapp. Hannes und Manfred gewannen an den Brettern fünf und acht. Felix und Julian hielten am zweiten und vierten Remis. Simon verlor unglücklich am Spitzenbrett, er ließ sich in der Eröffnung austricksen. Celiene, die ein verlorenes Spiel noch drehte und mit zwei Leichtfiguren für einen Turm im Endspiel besser stand, übersah eine Gabel durch den König ihres Gegners und gab damit das Spiel am dritten Brett noch aus der Hand.
So war der Endstand 3 : 5 verloren. (Arnstadt-Stadtilm 2 : 0 Turm Erfurt)
Die Erste fuhr nach Weimar, wo uns der SSV Vimaria 91 leicht gestresst empfing. Mit vier Heimspielen an diesem Tag hatte man ein volles Haus. Von den 6 Thüringer Ligen, in denen Weimar überall mitspielt, waren nur Thüringenliga und die 2. Bezirksklasse nicht in dem Mehrgenerationenhaus Weimar West vertreten. Die höchste der anwesenden war die Landesklasse mit Weimar 2 gegen Turm Erfurt.
Es sollte ein spannendes Match werden.
An Brett 8 setzte Nico seine bisher hervorragende Saison fort, gewann und hat damit nun 2,5 Punkte aus drei Spielen. Am siebten Brett vertrat Gerrit den erkrankten Dmytro. Er gab den Punkt zurück.
An Brett 5 gewann Paul trotz 200 Punkten DWZ-Differenz und glich damit für Bernward aus, der sich am sechsten Brett bereits in der Eröffnung hinters Licht führen ließ.
Die hinteren vier Bretter endeten also unentschieden.
Die top Vier würden es entscheiden.
Leider ging unser Spitzenbrett Elias recht früh verloren und Holger wurde am dritten Brett langsam aber sicher niedergerungen, ehe er ein Matt in 1 übersah.
Blieben Brett 2 und 4 für die Rettung.
Andrew stand richtig gut. Zwei Bauern mehr im Schwerfigurenendspiel. Allerdings ging einer davon verloren und der Sieg schien wieder fern. Trotzdem kämpfte er weiter, noch gab es eine Chance.
Am vierten Brett spielte Max gegen Andreas Günther, der einen Monat zuvor nach Kreta gefahren war, um dort die ACO-Amateur-Weltmeisterschaft 50+ zu gewinnen. Andererseits hatte Max auch gerade erst die Erfurter Stadtmeisterschaft im Kasten. Das lässt sich doch vergleichen, oder?
Die Eröffnung ging an den Stadtmeister, der seine Vorbereitungen aus der letzten Runde dafür nutzen konnte und den König des Weltmeisters ziemlich in Bedrängnis brachte.
Dann zeigte sich jedoch die Klasse des international erfahrenen Spielers. Andreas Günther schlug den Angriff zurück und wickelte in ein klar besseres, objektiv gewonnenes Endspiel ab.
Die Bauern auf der falschen Farbe eingefroren, sollte der aktive Läufer den Springer und den abgedrängten König leicht besiegen. Doch Springer sind fiese Figuren. Nimmt dort wichtige Felder, droht hier eine Gabel, da ein ungünstiges Schach und plötzlich fand man sich in einer theoretischen Remisstellung wieder.
8 | ||||||||
7 | ♟ | |||||||
6 | ♟ | ♙ | ||||||
5 | ♙ | ♔ | ♚ | ♟ | ||||
4 | ♞ | |||||||
3 | ||||||||
2 | ♗ | ♙ | ||||||
1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Doch wie?
Der weiße König droht nach c4 und b4, den Springer zu vertreiben und den b-Bauern zu gewinnen. Alle schwarzen Figuren sind gebunden oder blockiert. Es riecht nach Zugzwang.
Max Finger schweben bereits über dem eigenen König, was Weiß wieder Gewinnchancen geben würde. Doch dann sieht er es.
Es folgen:
55. … Sc3+
56. Kc4 Se4 Gabel auf Läufer und d6
57. Lxb6 Sxd6+
58. Kb4 deckt den Bauern b5, doch … Sxb5
und König und Bauern am Königsflügel forcieren den Bauerntausch und Remis.
Daraufhin einigten sich auch Andrew und sein Gegner auf Remis; ein Gewinn hätte der Mannschaft auch nicht mehr geholfen.
Weimar 2 gewinnt gegen Turm Erfurt mit 5 : 3.