23. Dezember 2024
Der 08. Dezember 2024 war ein Tag vieler Ereignisse.
Es war zweiter Advent, in Singapur ging der künftige Weltmeister, Gukesh, in der elften Runde der Schach-WM zum ersten Mal in Führung und in Syrien wurde Baschar al-Assad gestürzt.
Auch an diesem Tag war die vierte Runde der Thüringer Spielklassen.
Die zweite Bezirksklasse setzte aufgrund ihrer geringen Teilnehmerzahl aus, doch für die ersten drei Mannschaften des SC Turm Erfurt war Punktspiel. Zum Adventssonntags gab es keine echten Auswärtsspiele für uns. Die Zweite spielte bei Medizin, die anderen beiden Mannschaften Zuhause.
Der Spieltag stand unter dem Stichwort „Pech und Pannen“. Sowohl spielerisch als auch abseits vom Brett kam es zu einigen Missgeschicken.
In der Begegnung von Turm Erfurt 3 und TSV Plaue ereignete sich am sechsten Brett auch sogleich die erste technische Panne. Eine gerade erst neu angeschaffte elektronische Uhr streikte und musste durch eine mechanische ersetzt werden. Insgesamt blieb dies jedoch relativ harmlos, die Partie verlief ohne Zeitnot und Manfred gewann souverän seine dritte Partie in Folge.
Am zweiten Brett holte Kassiya ein starkes Remis. Für die Geschwister Boroshnev ist dies die erste Saison und sie schlagen sich wirklich gut.
Ansonsten blieb die dritte Mannschaft leider ohne Erfolg. Nach dem Spiel stellte Holger, als Staffelleiter der ersten Bezirksklasse, außerdem fest, dass ihm als sportlicher Leiter unserer Mannschaften ein Fehler in der Aufstellung unterlief. Johann war noch vor Kassiya gemeldet, spielte allerdings ein Brett hinter ihr.
Dementsprechend verlor Turm Erfurt 3 gegen TSV Plaue mit 1 : 5.
Wer sich für die Sicht der Gegenseite interessiert, gibt es hier ein Artikel des TSV.
Die Zweite von Turm spielte auswärts bei Medizin Erfurt 2. Gerrit (Brett 2), Celiene (Brett 7) und Hannes (Brett 8) holten Remis. Ansonsten war es jedoch ein gebrauchter Tag. Bei Bashar klingelte zu allem Überdruss auch noch das Handy.
Es endete mit mageren 6,5 : 1,5 Punkten (Medizin Erfurt 2 : Turm Erfurt 2).
Siehe hier für die andere Seite der Medaille.
Die erste Mannschaft spielte gegen Empor Erfurt 2.
Nachdem in der ersten Runde unsere dritte Mannschaft Empor 4 mit 4 : 2 besiegt hatte, trafen unsere Vereine erneut aufeinander.
Vor der Partie fragte Andrew, wo Empor sein Vereinsheim hat. Im Bericht zur ersten Runde hatte ich das schon einmal beschrieben, wer möchte, kann es da noch einmal nachlesen. So als interessante Trivia. Nicht, dass es mal relevant werden würde.
Ich scherze natürlich, gerade erst waren die Stadtmeisterschaften der Kinder bei Empor. (Hinter dem Stadion die erste Ausfahrt am Kreisverkehr und dann direkt links.)
Am achten Brett setzte Nico seine Unbesiegtserie fort und holte ein Remis. Dmytro verlor an Brett Sieben nach einem Figurenopfer mit Königsangriff des Gegners. Bernward sicherte sich ein solides Remis am sechsten Brett.
Doch die Geschichte des Tages waren wohl eher die ersten fünf Bretter. An Brett Vier verlor Max Gegner im 48. Zug durch Blättchenfall. An Brett Drei fing Holger die Dame der Gegnerin und am Spitzenbrett zeigte Elias sein Können, indem er eine Figur für drei Freibauern im Zentrum opferte.
Bei Andrew am zweiten Brett sah es hingegen lange nach einem hoffnungslosen Fall aus. Der Gegner hatte zwei Freibauern mehr und einer davon nur noch ein Feld vor der Umwandlung. Doch wie das Sprichwort gut sagt: „Gib niemals auf, wenn du noch einen Springer hast.“ Man weiß ja nie, was diese unberechenbaren, trickreichen Figuren anrichten können. Es kam zum letzten Patzer des Tages, der Gegner übersah eine Springergabel, Andrew gewann einen Turm und das Spiel.
Zur schönsten Stellung des Spieltages wurde die Endstellung in der Partie Paul Stöcklein gegen Johanna Bethge an Brett Fünf gewählt.
Paul nutzte die vielen Springerzüge der Gegnerin in der Eröffnung aus, um einen Bauern im Zentrum zu gewinnen und setzte sie dann unter Druck, um eine Schwächung der Königsbauern zu provozieren. Dies kumulierte schließlich in der folgenden Stellung nach
21. Lf1 Dh3-f5 bedroht den Bauern auf c2.
22. Tc1 Dc5+ gewinnt Läufer, Dame und es wird trotzdem Matt.
8 | ♜ | ♚ | ||||||
7 | ♟ | ♟ | ♟ | ♟ | ♟ | |||
6 | ♞ | ♟ | ♟ | |||||
5 | ♛ | |||||||
4 | ♙ | ♝ | ♙ | |||||
3 | ♗ | ♙ | ||||||
2 | ♙ | ♙ | ♙ | |||||
1 | ♖ | ♕ | ♗ | ♔ | ||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Der vierte Spieltag endete für Turm 1 somit überraschend klar mit fünf Siegen an den ersten fünf Brettern und einem Gewinn. Im Duell Turm gegen Empor steht es diese Saison 2 zu 0. Das kommende Jahr beginnt mit Turm 2 gegen Empor 3 in der fünften Runde. Mal sehen, ob sich unsere Stadtrivalen dann erneut als sehr großzügige Gäste zeigen.
Turm Erfurt gewinnt gegen Empor Erfurt 2 mit 6 : 2.
Zur Winterhalbzeit lohnt sich ein Blick auf die Tabelle.
Turm 4 steht mit einem Unentschieden aus drei Spielen auf einem geteilten letzten Platz. Allerdings droht hier kein Abstieg, weil zu wenige Mannschaften in der Liga sind.
Turm 3 hat bereits zwei Siege aus vier Spielen, womit sie sich im Mittelfeld einordnen.
Turm 2 hatte bisher noch keinen Erfolg. Mit 3 Niederlagen aus 3 Spielen sind wir einsames Schlusslicht. Allerdings gibt es ein paar Hoffnungsschimmer. Gegen die beiden Spitzenreiter der Liga wurde bereits verloren und das Freispiel liegt auch hinter uns. Fünf von acht Runden sind noch zu spielen, da ist noch alles offen.
Für Turm 1 stellt sich die Tabellenlage undurchsichtig dar. In der Landesklasse Ost gibt es vier Mannschaften mit 5 Punkten und fünf Mannschaften mit 4 Punkten. Nur Saalfeld hat bisher alle Begegnungen verloren. Das Spiel steht uns noch bevor. Turm steht also auf einem geteilten fünften Platz. Punktgleich mit dem Abstiegsplatz 9 und nur ein Punkt getrennt vom Aufstiegsplatz 1.
Das Ligaorakel sieht uns mit nur einer Wahrscheinlichkeit von 5,7 Prozent abgestiegen und rechnet sogar eine Chance von 6,9 Prozent aus, dass wir aufsteigen. Aber das ist nur Zahlenschieberei. Am Ende sind noch 5 Runden zu spielen und wir sollten einfach unser Bestes geben.
In diesem Sinne, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.